MTV ROSENHEIM | Herren 1H1 gegen Gars: Gut aber einfach nicht gut genug.
Fehlersuche nach dem Spiel bei Spielertrainer Zeno Schmid im Gespräch mit Kapitän Chris Krach und unserem Andi Hinsterstocker, der aufgrund einer Verletzung leider seit einiger Zeit nicht mitspielen kann.
Am Samstag ging es zuhause in der Gaborhalle gegen den Lokalrivalen aus Gars. Man ist sich zwar freundschaftlich sehr verbunden und kennt sich gut. Trotzdem gilt es in jedem Aufeinandertreffen die „Hackordnung“ in der Region wieder aufs Neue auszuloten.
Der Saisonverlauf der Rosenheimer Volleyballer ist bisher eher „durchwachsen“. Das liegt zum einen daran, dass man direkt mit den ersten Spielen auf die Ligafavoriten traf und hier erwartungsgemäß nicht viel ausrichten konnte. Zum anderen ließ man in Spielen, in denen durchaus mehr möglich gewesen wäre, regelmäßig Punkte liegen. Zwei Siege aus sechs Spielen ist das bisherige Fazit. Und da kam es ganz recht, dass nun der „Motivationsgegner“ aus Gars zu uns nach Rosenheim kam. Zum einen, hat jeder im Team Lust auf das regelmäßige Kräftemessen mit Gars, zum anderen liegen uns die Garser auch als Gegner und wurden, zwar in umkämpften Spielen, des Öfteren von uns besiegt. Daher sollte am Samstag nun der Umschwung her.
Nach diesem sah es zwar zum Spielauftakt nicht aus, da sich Rosenheim direkt ein 0:5 „einschenken“ ließ, aber über den Verlauf des Satzes konnte man aufholen und mit einem ganz guten Spiel zum Ende des Satzes in Führung gehen. Es war wohl etwas mehr Engagement und etwas mehr Wollen, das den Rosenheimern mit 27:25 einen knappen, aber guten ersten Satzerfolg brachten.
Der zweite Satz glich dem ersten fast 1 zu 1. Wieder mit Rückstand begonnen, holte der MTV auf und war bis Mitte des Satzes an Gars dran. Es entwickelte sich ein nicht unbedingt hochklassiges, aber doch zum Zuschauen recht spannendes Bayernligaspiel, bei dem die Führung ständig wechselte und nur wenige Fehler den Unterschied machten. Und die wenigen Fehler sparte sich Rosenheim bis zum Satzende auf. Man war direkt auf der Zielgerade zum 2:0 und hatte auch einige Satzbälle, die Gars abwehren konnte und dann den Spieß umdrehte. Mit ein paar dummen Fehlern und einfach keinen zwingenden Aktionen der Rosenheimer, dreht sich das Blatt und Gars holte sich mit 26:24 Satz 2.
Satz 3 bot dann eine echte Überraschung. Die MTVler gingen von Beginn an in Führung und es stellt sich ein Gefühl ein, dass der vergebene zweite Satz der einzige verlorene Satz des Tages werden könnte. Die Spielzüge der Rosenheimer liefen jetzt flüssiger und die wichtigen Ballwechsel konnten die Herren 1 für sich entscheiden. Mit der Unterstützung der zahlreichen Fans in der Halle ging man deutlich mit 22:17 in Führung. Man machte es am Ende zwar noch etwas spannend, aber mit dem 25:23 gab es trotzdem den verdienten Satzerfolg.
Der Schwung und das Momentum waren nun auf Rosenheimer Seite. Warum der Satz dennoch mit 25:27 verloren gehen sollte, bleibt wohl ein Geheimnis des Teams. Wie in allen anderen Sätzen zuvor hatte man wieder mehrere Möglichkeiten, den Satz und damit den Sieg klarzumachen, aber wie in einem Lokalderby eben üblich, wollten die Garser aber auch einfach nicht „aufhören“. Und so wurden aus einer Führung und hart umkämpften Satz- und Spielbällen leider keine 3 Punkte für die Rosenheimer, sondern der 2:2-Satzausgleich.
Gerade noch den Sieg in der Hand, die Verlustserie beendet und auch in der Tabelle wieder auf Spur, war den Rosenheimern der Schock über den erneuten Tie-Break richtig anzusehen. Im letzten Satz merkte man, dass nun die Kraft und der Wille für einen erfolgreichen Tie-Break leider nicht mehr vorhanden waren. Die Garser, die zum Ende des vierten Satzes nochmals gut ins Spiel gefunden hatten, spielten „ihren Stiefel“ souverän zu Ende und gewannen den Satz klar mit 15:9.
Damit bliebt den Rosenheimern aufgrund des 2:3 zwar ein Punkt, aber so richtig viel ist dieser aktuell leider nicht wert. Die Mannschaft findet sich damit im unteren Tabellendrittel wieder und muss jetzt dringend eine Idee finden, um in den nächsten Spielen mit mehr eigener Kraft zu spielen. Denn diese eigene Stärke lässt das Team in den entscheidenden (Schluss-)Phasen in dieser Saison regelmäßig vermissen. Wenn man das in den Griff bekommt, kann auch die Saison noch einen guten Verlauf nehmen, denn schlecht ist es nicht, was die Rosenheimer Herren abliefern, nur in den wichtigen Phasen fehlt einfach oft der zwingende Spielzug.
Ein neue Nagelprobe gibt es dann am 4. Dezember für das Team. Hier geht es zum Tabellenletzten nach Vierkirchen. Um sich für die Rückrunde in Position zu bringen, ist hier ein Sieg dringend nötig.
1972 BIS 2022 | 50 JAHRE VOLLEYBALL-LEIDENSCHAFT IN ROSENHEIM