MTV ROSENHEIM | Herren 1Herren 1 gegen Gars: Moral bewiesen ung gewonnen!
Zum zweiten Bayernliga-Spieltag stand am 23.10.2021 direkt das „kleine Lokalderby“ gegen den TSV Gars an.
Die Mannschaft stellte sich auf einen Krimi in der kleinen Garser Halle ein – und es wurde auch einer!
Auswärtsspiele gegen Gars sind immer besonders, auch wegen deren besonders niedriger Halle, die jedes Jahr auf´s Neue eine Ausnahmegenehmigung für den Bayernliga-Spielbetrieb bekommt. Die für die Liga ungewöhnlich niedrige Halle, mit ihren vielen Balken, ist eigentlich eher für Dorffeste als für Volleyballfeste geeignet.
Direkt zum Start wurde aber, mit Trommeln und zahlreichen lauten Zuschauern, direkt Volksfeststimmung durch die Garser verbereitet: da war sie wieder, die typische Garser Kulisse und auch die Garser Mannschaft war in Stimmung. Mit guter Annahme und schönen, klaren Spielzügen übernahmen die Gastgeber direkt im ersten Satz die Führung und bauten diese unbedrängt bis zum 25:21 zum Satzgewinn aus. Rosenheim war in diesem Satz zwar anwesend, konnte aber keine Akzente setzen.
Auch der zweite Satz war ein Spiegelbild des ersten – das Publikum feuerte an, Gars spielte sich nun Punkt um Punkt in einen Rausch und dann wurde bei den Gästen viel gejubelt. Kaum Annahmefehler bei Gars und viele schöne, schnelle Angriffe über die Mitte machten den Rosenheimern deutlich zu schaffen. Wo auf Garser Seite viel Fluss und Freude war, war auf Rosenheimer Seite eher Rennen und Frust angesagt. Am Satzende dann die Quittung mit einem deutlichen 16:25 Satzverlust.
Es lief nicht viel bis zum 0:2 Satzrückstand auf Rosenheimer Seite. Glücklicherweise lief aber Diagonalspieler Lennard Willems wenigsten die Birne in der Satzpause rot an und er wollte, so nicht nachhause fahren. Und da die rote Birne auch den Blutdurchfluss bei Willems in der Schaltzentrale erhöht hat, machte dieser wohl von nun an das Spiel seiner bisherigen Spiele! Direkt zu Satzbeginn legte er damit los und schlug einen nach dem anderen Ball präzise und mit gut dosierter Kraft in die freien Garser-Abwehrräume. Kaum ein Garser kam zu dieser Zeit an einen seiner Bälle überhaupt nur ran – die Punktemaschine Willems war angelaufen! Auch Außenangreifer Adrian Gegenfurtner hatte in der Satzpause wohl für sich beschlossen, dass es so nicht weitergehen konnte und er stellte von brachial harten Diagonalschlägen, auf brachialhartes Blockanschlagen um. Was im ersten Satz noch mit zu vielen geblockten Angriffen endete, endete nun, nach Blockberührung durch die Gastgeber, regelmäßig an der Hallendecke oder der nahen Hallenwand. Beide Angreifer hatten in dieser Phase eine 100 %-Quote und wurden von Zuspieler Michael Böllmann dankbar „gefüttert“. Gefühlt hätte der 3. Satz noch eindeutiger ausgehen können, aber ein recht unbedrängtes 25:20 waren der erste Satzgewinn für Rosenheim.
Gars ging wohl von einem kurzen „Zwischenhoch“ bei Rosenheim aus und kam erneut mit mächtig Stimmung zurück auf´s Feld; und auch die Zuschauer wollten den Sieg sehen. Den wollten nun aber auch die Rosenheimer! Und die neue Dynamik hatte sich zwischenzeitlich auf die gesamte Mannschaft übertragen. Es lief einfach rund. Die Angriffe von Willems und Gegenfurtner blieben hart und präzise, nur Willems ließ nun die Gegner öfter mal den Ball berühren, in dem auch er schön und routiniert die Außenhand der Blockspieler suchte. Einfache Punkte für Rosenheim und ein steigendes Frustlevel bei Gars. Am Ende war es dann der Zuspieler, Michael Böllmann, der mit einer langen Aufschlagsserie den fehlenden Garser Rhythmus nutze und den Deckel zum 25:19 Satzgewinn drauf machte.
Nun die Entscheidung im 5. Satz! Immer noch war Gars laut und mit mächtig Unterstützung der Fans auf dem Feld, aber Rosenheim war relativ ruhig und entschlossen, dem gedrehten Spiel nun die Krone aufzusetzen. Es ging weiter wie in den letzten beiden Sätzen. Gars versuchte es mit Willen und Power, Rosenheim machte die Punkte mit Routine und viel Köpfchen. So wurde es im Tie-Break auch nicht mehr richtig spannend und 15:7 gewann Rosenheim den letzten Satz und damit das Spiel.
Mit dieser unglaublichen Fehlerfreiheit und dem guten Spielfluss der letzten 3 Sätze, könnten die Rosenheimer ganz vorne mitspielen. Nur die Startphase bedarf einer gewissen „Überarbeitung“. Die Moral und der Willen haben an diesem Abend letztendlich den Unterschied gemacht.
1972 BIS 2022 | 50 JAHRE VOLLEYBALL-LEIDENSCHAFT IN ROSENHEIM